Am Wochenende fuhr die ganze Familie Oma Hilde besuchen und somit ergab sich eine gute Gelegenheit, die Zapfen zu überreichen. Als Lita an der Weggabelung die Körner für die Waldgeister in Vogelgestalt streute, kam ihr die Frau entgegen, die ihr von den Leinen-Nähfeen erzählt hatte. Die Frau hatte diesmal ein moosgrünes Kleid mit organefarbenen Manschetten, Beleg und Bodensaum an. Sie lächelten einander an, verneigten sich voreinander und umarmten sich sogar. Es waren keine Worte nötig, die beiden hatten das Gefühl, einander eine Ewigkeit zu kennen.

Lita kam ins Näh-Häuschen rein. Die beiden Leinenkraft-Familien waren da und sogar ein großer, zottiger Bär mit blauen Augen saß mit am Tisch! Wahrscheinlich wurde der Tisch zauberhaft vergrößert, sonst wäre es unmöglich, dass alle da Platz fänden. Lita wurde zum Tisch eingeladen. Sie holte aus der Schatulle den Karton mit den Zedernnusszapfen und Lukas, Karoline und Tatiana bedankten sich sehr herzlich dafür. Der Bär, der wahrscheinlich ahnte, dass die Zapfen für ihn sind, rieb seine Pfoten und lächelte sogar, wie ein Mensch!

Lola graste draußen direkt am Haus, man konnte sie durch das Fenster unter dem Jasminbusch sehen. Lita genoß die bunte Gesellschaft und leckeres Essen, hörte die Komplimente über ihr Kleid, bedankte sich nochmal und ging leichten Ganges zurück zum Haus ihrer Großmutter.

Dort wollte Lita aus der Kanne trinken, sie war aber trocken. Jedoch nicht leer! Da glänzte etwas auf dem Kannen-Boden. „Was ist das so Schönes?“, fragte sich Lita, drehte die Kanne um, sodass auf ihre linke Hand ein Dutzend bunte Halbedelsteine fielen. „Da ist bestimmt jeder Stein für etwas gut!“, dachte Lita und ließ Stein für Stein ins Wasser einer Schale rein kullern.

Beim ersten Stein sah sie eine Vorstellung der energetischen Kleider am Ufer des Sees.